Das Leben wird jetzt gelebt ... 

... und Hamsterräder gehören abgeschaltet!

Ich habe mich etwas eingerichtet mit der Krankheit.

Jeder Tag ist anders. Es gibt wirklich miese Tage (auch psychisch), aber dann wieder gute. Ich habe gelernt, dass ein schlechter Tag kein Dauerzustand sein muss. 
Ich verfalle dann nicht in Panik, sondern übe mich einfach in Geduld.


Ansonsten drehe ich wirklich an allen Schrauben, die mir zur Verfügung stehen: Gute Ernährung, viel Bewegung (mit dem Hund oder ein wenig auf dem Ergometer), Krankengymnastik, auch eine Psychotherapie. Das alles gibt mir wirklich Halt, und ich merke, dass ich stärker werde.

Auch das Meditieren habe ich entdeckt und bin begeistert. Erst wollte ich einen Kurs machen, aber das hat nie geklappt. Jetzt nutze ich Apps, und ich kann nicht mehr ohne.

Die Arbeit macht weiter Freude, ist aber auch deutlich anstrengender als früher. Ich versuche das organisatorisch zu lösen, was gut klappt. Hier wünsche ich mir aber auch eine entspanntere Haltung. Ich arbeite daran.

Also, wenn man der MS etwas Gutes abgewinnen will: Jeder Stein wird umgedreht, das Leben wird jetzt gelebt und Hamsterräder gehören abgeschaltet.

Manchmal lache ich über mich: Wahrscheinlich muss ich jetzt aufpassen, dass mein neuer Hang zur Selbstoptimierung und der Wille zum Lebensglück nicht zu ehrgeizig werden.

Gelassenheit ist wohl das Ziel. Es sind noch ein paar Schritte bis dahin.