Wenn es um eine hohe Lebensqualität geht, so gehört ein erfülltes Berufsleben dazu. Neben der reinen Finanzierung des Lebensunterhalts werden längst andere Faktoren immer wichtiger: Persönliche Anerkennung, die Pflege sozialer Kontakte und die Entfaltung der eigenen Fähigkeiten.
Nach einer MS-Diagnose stellen sich viele Betroffene die Frage: Kann ich meinen Beruf weiterhin ausüben? Welche Einschränkungen kommen auf mich zu? Sage ich es meinen Kollegen? Meinem Chef? Da die Diagnose meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erfolgt, trifft es viele Erkrankte auch mitten auf der beruflichen Karriereleiter und lässt sie erst einmal innehalten.
Dabei schließen sich eine MS-Erkrankung und ein erfülltes Berufsleben keineswegs aus. Viele Erkrankte sind bis ins Rentenalter in ihrem alten Beruf tätig, manche entdecken ihre Fähigkeiten durch eine Umschulung neu, andere passen gemeinsam mit ihrem Arbeitgeber ihren Arbeitsplatz aktiv den neuen Begebenheiten an. Es gibt viele verschiedene Wege, die es MS-Erkrankten ermöglichen, ihren individuellen Arbeitsweg einzuschlagen oder fortzusetzen.
Grundlage hierfür ist eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen: Was kann man leisten und was nicht? Welche Faktoren können zu Schwierigkeiten führen und welche Alternativen lassen sich finden?
Unterstützung gibt es bei der DMSG. Seit 2013 bieten verschiedene Landesverbände, beispielsweise auch die Ortsvereinigung Köln, das Jobcoaching an. Die Betroffenen werden hierbei sachkundig und unbürokratisch bei allen Fragen und Entscheidungen rund um ihren Beruf begleitet. Weitere Informationen zum Jobcoaching gibt es hier oder beim Landesverband NRW. Sie können auch direkt mit uns Kontakt aufnehmen, um ein Gespräch zu vereinbaren.
Generelle Tipps für Betroffene
Vermeiden Sie Dauerstress! Die anhaltend hohe Belastung verstärkt die Gefahr von MS-Schüben.
Setzen Sie Ihre eigenen Maßstäbe! Sie wissen als Betroffener selbst am besten, wie viel Sie leisten können und wann Sie besser eine Pause einlegen sollten.
Bleiben Sie selbstbewusst! Konzentrieren Sie sich auf Ihre vorhandenen Fähigkeiten, nicht auf die Defizite und erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen an.
Informieren Sie sich! Es gibt zahlreiche besondere Hilfsmittel, die den Arbeitsalltag von MS-Erkrankten erleichtern können. Bereits kleine Veränderungen am Arbeitsplatz oder der Arbeitszeit können von großer Bedeutung sein.